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Artikel/Beiträge

Über Jahre hat Inge Kloepfer unter dem Kürzel "ink." für die Frankfurter Allgemeine Zeitung geschrieben. Als Autorin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schreibt sie jetzt hauptsächlich unter vollem Namen. Nicht alle Textbeiträge werden von Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen kostenlos online gestellt. Eine kleine Auswahl jüngerer Artikel und Beiträge finden Sie hier. 

"Strom ist in Deutschland viel zu teuer."

Vattenfall-Chef Magnus spricht im Interview mit der Autorin Inge Kloepfer über die Tücken der Energiewende, Atomkraft aus Schweden. Und seinen Streit mit der Bundesregierung.

Das große Zittern

Seit Jahrzehnten ist Angst eine der größten Volkskrankheiten.  Immer mehr  Menschen sind in Behandlung. Doch das Stigma weicht nur langsam.

Von Inge Kloepfer 

Dustin Hoffman kennt die Angst mehr als ihm lieb ist. Nicole Kidman, Natalie Portman und Winona Ryder ebenfalls. Und Ed Sheeran, der aktuelle Superstar der Pop-Szene hat seinen Freundschaftskreis nach eigenen Angaben auf genau vier Menschen reduziert und sein Handy verbannt, um seine Gesundheit zu schützen. Sie alle plagen Ängste, die weit über das gesunde Maß hinausgehen und sich nicht so einfach kontrollieren lassen. 

Allein sind sie damit gleichwohl nicht. Im Gegenteil: Millionen Menschen auf der Welt sind psychisch krank oder zumindest angeschlagen. Hierzulande leiden fünf Millionen an Depressionen, sieben bis acht Millionen an einer Angststörung.

Fortsetzung:  https://fazarchiv.faz.net

Jeder dritte Flüchtling hat eine Anstellung gefunden

Als die Asylbewerber 2015 kamen, sahen Manager eine große Chance für die deutsche Wirtschaft. Sie könnten recht behalten – doch anders, als man damals dachte.

Rott am Inn, der malerische Ort im bayerischen Chiemgau, ist draußen in der Welt für zwei Dinge berühmt. Zum einen für seinen Ehrenbürger Franz Josef Strauß, den früheren CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten, der hier mit seiner Familie lebte und auf dem örtlichen Friedhof auch beerdigt ist. Zum anderen für die Alpenland Maschinenbau, abgekürzt Alpma, den Weltmarktführer für Käsereimaschinen. Wer zum Beispiel Emmentaler produziert und beim Verpacken des Endprodukts „hohe Gewichtsgenauigkeit auch bei Käsen mit sehr ungleicher Lochung“ erreichen möchte, der darf sich vertrauensvoll an die Spezialisten aus Rott am Inn wenden.​

Die Geschäfte laufen gut, allzu viele Sorgen brauchte sich die Firma nicht zu machen – wenn da nicht ein Problem wäre: Es fehlt an Personal, der Nachwuchs stockt. Wie die meisten Unternehmen der Region leidet auch die Alpma unter sinkenden Bewerberzahlen, ohne weitere Anstrengungen werden in ein paar Jahren wichtige Mitarbeiter fehlen. Deshalb hat sich Ralf Tüchler, Personalreferent in dem Unternehmen, vor vier Jahren zu einem damals noch recht ungewöhnlichen Schritt entschlossen: Schon im September 2015 bemühte sich die Firma um Flüchtlinge, zu dem Zeitpunkt also, als gerade im Landkreis Rosenheim jeden Tag Tausende Flüchtlinge ankamen, die meisten über die Balkanroute, einige über den Brenner. 

Fortsetzung: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/deutschland-wie-jeder-dritte-fluechtling-arbeit-gefunden-hat-16327724.html

Herr Hall, wer braucht eigentlich noch große Stromkonzerne?

Sie in Deutschland auf jeden Fall.

Sicher? Die Energieproduktion dezentralisiert sich. Gemeinden betreiben Windräder, Hausbesitzer montieren Solarpanele auf Dächer.

Dieser Trend ist vor allem bei Privatverbrauchern zu beobachten. Aber die beanspruchen gerade mal ein Fünftel der gesamten Energiemenge in Deutschland. 80 Prozent fließen in die Industrie. Die wird auch künftig Strom in ganz anderen Mengen einkaufen. Das heißt aber nicht, dass wir die Privatverbraucher außen vor lassen. Im Gegenteil: Wir werden ihnen helfen, ihren eigenen Strom herzustellen. Und wir werden der Industrie Elektrizität mehr und mehr aus erneuerbaren Energien anbieten. Unsere großen Offshore-Windparks sind noch lange nicht obsolet. Die Wasserkraftwerke auch nicht.

 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/im-gespraech-magnus-hall-geschaeftsfuehrer-von-vattenfall-15643461.html

Müssen wir uns vor China fürchten,

Herr Wu? 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der neue chinesische Botschafter Wu Ken beim Interviewtermin in der chinesischen Botschaft in Berlin über den Handelsstreit mit den USA, den Wahn totaler Überwachung und den Vorwurf, der chinesische Konzern Huawei sei regierungsnah, bezeichnet er als Mobbing gegen chinesische Rech-Unternehmen, das vor allem der amerikanische Präsident Donald Trump betreibe. 

Fortsetzung: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/chinas-botschafter-wu-ken-im-interview-ueber-unfairen-handel-16170700/der-neue-chinesische-16170703.html

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Privatschulen bringen den Reichen nichts

Immer mehr Schüler besuchen eine Privatschule, vor allem im Osten. Bildungsvorteile haben sie davon nicht.

 

Es gibt kaum Studien, die belegen, dass Privatschüler mehr lernen und bessere schulische Leistungen vollbringen als Kinder, die an öffentlichen Institutionen lernen. 

Fortsetzung: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/warum-privatschulen-reine-geldverschwendung-sind-16160338/ein-platz-im-internat-16160341.html

Die Lausitz kann auch ohne Kohle

Der Ausstieg aus der Braunkohle trifft die Gegend um Cottbus wie keine andere. Rettung braucht die Region nicht, Hilfe für den Wandel schon. Ideen gibt es viele. Unsere Autorin war im Kohle-Revier unterwegs.ch bin ein Textabschnitt. Klicken Sie hier, um Ihren eigenen Text hinzuzufügen und mich zu bearbeiten.

Fortsetzung. https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/zukunft-nach-dem-kohleausstieg-die-lausitz-kann-auch-ohne-kohle-16009786.html

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Die Frau, die an Europa glaubt

Die Investorin Jeannette zu Fürstenberg will  mit ihrer VC-Gesellschaft La Famiglia die europäische Tech-Industrie nach vorn bringen. Ein paar beachtliche Erfolge hat sie schon. Und jetzt hat sie vor allem einen Milliarden schweren Partner: General Catalsyst.

Auf so einen Namen wie La Famiglia muss man erst einmal kommen. Dahinter verbirgt sich nämlich nicht etwa eine traditionelle italienische Großfamilie, sondern eine Risikokapitalgesellschaft, die Jeannette zu Fürstenberg (41) vor sieben Jahren als Gründungspartnerin initiiert hat. Klein und fein hat sie 2016 angefangen,  mit „ein paar“ ihr anvertrauten Millionen Euro, einem soliden Netzwerk und einer recht eigenwilligen Mission. Um es gleich vorweg zu nehmen: Aus den „paar Millionen“ sind inzwischen mehrere Fonds mit einem Investitionsvolumen von knapp 400 Millionen Euro geworden, deren Portfolio noch sehr viel mehr Wert sein dürfte. Aus einigen ihrer Beteiligungen, die sie seit deren Frühphase begleitet, haben sich milliardenschwere Unternehmen entwickelt. Noch vor sieben Jahren wusste kaum jemand, wer diese Mitdreißigerin eigentlich ist.  Heute kennt sie zumindest in ihrer Branche so ziemlich jeder. Und auch in der Bundesregierung hat man mit ihr zu tun. 

„Mein Ansinnen war es zunächst eigentlich nicht, einen Investmentfonds zu gründen“, sagt sie rückblickend. „Ich wollte vielmehr dazu beitragen, dass wir hier in Deutschland international nicht den Anschluss verlieren.“ Vor allem aber wollte sie  nicht auf Pfaden wandeln, auf die sich so viele andere Beteiligungsgesellschaften bereits begeben haben. Und schon deshalb sollte ihr neu gegründetes Unternehmen einen ganz anderen, eben diesen eigenwilligen Namen tragen.

Wer Jeannette zu Fürstenbergs Erfolg verstehen will, muss ihre Idee verstehen. Das ist gar nicht so einfach, sie spricht so schnell,  als würde sie sich mit jedem Satz selbst überholen wollen. Und er muss sich auf die Leidenschaft einlassen, mit der sie ihre Ideen in hohem Tempo in Geschäft umsetzt. Irgendwie ist sie beides: erfolgreiche Geschäftsfrau und Missionarin. Und vielleicht ist gerade das ihr größtes Asset. ...

Investorin zu Fürstenberg: Brücken bauen zwischen Mittelstand und Start-ups (faz.net)

So sexistisch ist die Klassik

Wenn genügend Kastraten zur Verfügung stünden, bekämen Frauen nicht einmal Rollen als Sängerinnen: Der Klassikbetrieb hält hartnäckig daran fest, dass Musen weiblich und Genies männlich zu sein haben.

Das Programm der Berliner Philharmoniker für die kommende Konzertsaison ist gestrig – so sehr, wie man es 2018 kaum für möglich gehalten hätte. Denn die nächste Saison wird überwiegend von Männern bestritten. Fast nur als Sängerinnen dürfen Frauen bei den Berliner Philharmonikern mal auf die große Bühne. Weil die Musikszene für die hohen Stimmen keine Kastraten mehr bereithält und nicht alles mit Countertenören bestritten werden kann, kommen die strikt konservativen Programmmacher an Sopranistinnen nun mal nicht vorbei.

Fortsetzung: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/sexismus-in-der-klassischen-musik-maennlicher-geniekult-15630351.html

Women in Tech - 

Chronisch schlechter finanziert als Männer 

Vivienne Ming, Tech-Unternehmerin und Trans-Frau aus dem Silicon Valley erklärt, warum es für Frauen so viel schwieriger ist, an Geld zu kommen und warum Investoren sie systematisch unterschätzen. Sie hat den Unterschied selbst erlebt. 

Frau Ming, viele Start-up-Gründerinnen klagen darüber, dass sie nicht so leicht an Kapital kommen wie die männliche Konkurrenz. Ist das so?

Ja, es ist so – ganz unabhängig von der Geschäftsidee. Ich weiß, wovon ich spreche. Vor meiner Geschlechtsumwandlung habe ich als Mann Unternehmen gegründet, jetzt tue ich es als Frau. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Tatsächlich?

Als Neurowissenschaftlerin und Daten-Spezialistin glaube ich zwar daran, dass uns Daten über Verhaltensweisen von Menschen deutlich mehr sagen als persönliche Erfahrungen. Gleichwohl kann ich bestätigen, dass ich als Frau grundsätzlich anders behandelt werde als seinerzeit als Mann. ...

Fortsetzung auf faznet.de:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/tech-unternehmerin-vivienne-ming-klagt-sexismus-der-kapitalbranche-an-14609006.html

Großbäcker Marcus Staib redet nicht. Er handelt. Weil ihm Lehrlinge fehlen, bildet er jetzt drei Flüchtlinge aus. Es geht. 

Der Schwabe Marcus Staib ist Bäcker- und Konditormeister – und ein Pionier. Als einer der Ersten setzt er in die Tat um, wovon die Konzernchefs und Verbandspräsidenten der Wirtschaft so gerne reden, wenn sie den ungebremsten Zustrom von Flüchtlingen als Gewinn für Deutschland bezeichnen: Staib bildet seit vier Wochen Flüchtlinge aus – und zwar gleich drei auf einmal. 

 

Fortsetzung auf faznet.de: 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/ulmer-baeckereibetrieb-so-sieht-integration-aus-13825439.html

Mein Lieblings-Interview: 

"Männer müssen erst lernen, Macht zu teilen"

In Deutschland tun sich Frauen immer noch schwer, ganz nach oben zu kommen. Die Stahlmagnatin Emma Marcegaglia, Präsidentin des europäischen Unternehmerverbandes Business Europe, Chefin des Erdöl- und Energiekonzern Eni und Finanzvorstand des familieneigenen Stahlkonzerns fordert die Quote - obwohl sie erst strikt dagegen war.

 

Frau Marcegaglia, reihenweise scheitern Topmanagerinnen in Dax-Vorständen. Ist das typisch deutsch? 

 

Womöglich. In vielen Ländern Europas sind wir Frauen nämlich eigentlich schon ganz gut unterwegs. Vor dem Hintergrund der deutschen Erfahrungen müssen wir aber offenbar noch etwas warten, um zu sehen, ob sich die Frauen dort oben auch halten können.

 

Ihre Prognose? 

Ich hoffe und bin optimistisch. Wir alle wissen, dass mehr Frauen in führenden Positionen für das Gros der Unternehmen ein höheres Wachstum bedeuten. Auch der Prozess unternehmerischer Entscheidungen verbessert sich, wenn Frauen daran beteiligt sind. Frauen bringen einen erheblichen Mehrwert. Nur müssten das endlich mal die Männer lernen.

 

Fortsetzung hier: 

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/frauen-in-fuehrungspositionen-13470178.html

Kursbuch

Wer sind wir Babyboomer-Frauen?

 

Wir sind viele. Unsere Eltern sagten manchmal warnend, fast beschuldigend: zu viele. Dabei konnten wir gar nichts dafür. Schließlich hatten sie uns massenhaft in die Welt gesetzt. Überall hieß es, wir seien zu viele: In der Schule stöhnten die Lehrer über Klassen mit mehr als 40 Schülern, an den Universitäten ächzten die Professoren – die damals vor allem männlich waren. Bereits bei Einführungsveranstaltungen konfrontierten sie uns mit der Frage: Was wollen Sie denn alle hier? Das war in den Achtzigerjahren, als das Wort »Akademikerschwemme« bereits in aller Munde war und die ZVS rigide nach Noten Studienplätze verteilte.

 

http://kursbuch-online.de/kb/kb_178/wer-sind-wir-babyboomer-frauen-intermezzo-7/

Die Kiez-Königin

Franziska Giffey, 39, war Bürgermeisterin von Neukölln und ging kompromisslos gegen Clans und Bordelle vor. Im Familienministerium hat sie es jetzt heimeliger.

Nun also Ministerin – mit 39 Jahren. Die Berliner Politikerin Franziska Giffey ist ganz oben angekommen. In der Bundesregierung. Eine Überraschung in der Ministerriege, die sich augenscheinlich so erklärt: Sie ist eine Frau, sie ist Ostdeutsche, sie ist jung. Und sie ist durchsetzungsstark. Würde sie diese Vorgaben nicht auf sich vereinen, wäre kaum jemand darauf gekommen, dass die Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Neukölln eine Kandidatin für ein Bundesministeramt wäre. Der Druck, den die ostdeutschen SPD-Verbände aufgebaut hatten, um eine der „Ihren“ ins Kabinett der Wiederauflage der großen Koalition zu bekommen, war am Ende zu groß, als dass sie sich dem neuen Amt hätte entziehen können. Geplant hatte Giffey diesen Karrieresprung nicht, zumindest jetzt nicht. „Eine ganz außergewöhnliche Situation ist eingetreten, die noch vor wenigen Tagen nicht absehbar war“, schildert sie die Überraschung, hatte sie ihre Arbeit an der Spitze von Berlins schillerndstem und sicher auch schwierigstem Bezirk doch erst vor knapp drei Jahren begonnen.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/franziska-giffey-ist-die-kiez-koenigin-15487877.html

Der Schamane

Wie kommt die Gier in die Welt? Und wie kommt der Mensch von ihr los? Angaangaq,  der spirituelle Führer der Eskimos, reist seit vier Jahrzehnten um die Erde, um den Menschen das Streben nach Besitz auszutreiben. Eine Begegnung. Von Inge Kloepfer

Am Schluss des Gesprächs in Berlin singt Angaangaq noch ein Lied. Tief kommt das „Hoho“ aus seiner Brust, verläuft sich in einem sonoren Summen. Dann schiebt sich seine Stimme in den Kopf, es folgen hohe gesungene Worte in Kalaallisut, der Sprache Grönlands, seiner Heimat. Mal laut, mal leise erfüllt sein Gesang den Raum, so wie das Auf und Ab der Winde, die das grönländische Inlandseis immer wieder an die Küste in sein Heimatdorf Kangerlussuaq schickt. Angaangaq hat diesen Gesang für seine Mutter komponiert. Genau jetzt, zum Abschied, will er ihn vortragen.

Die Begegnung mit dem international wohl bedeutendsten Vertreter der Eskimos, dem „Großen Schamanen“ Angaangaq, ist alles andere als gewöhnlich. Sie beginnt mit einer Umarmung und endet mit einem Gesang. Die anderthalb Stunden, die dazwischen liegen, sind erfüllt von Botschaften, die viele Menschen in unseren postindustriellen, überhitzten Gesellschaften zunehmend suchen und vielleicht doch noch nicht ganz richtig verstehen. „Viele Dinge sind uns verloren gegangenW, sagt der fast Siebzigjährige zum Beispiel. „Wir haben unsere Zeremonien vergessen, wir feiern das Leben nicht mehr.“ Die Menschen sehnten sich nach Spiritualität, aber sie fänden sie nicht mehr. 

Angaangaq ist ein Kalaallit-Eskimo von der Westküste Grönlands. Sein Name bedeutet  übersetzt: „Der Mann, der wie sein Onkel aussieht.“ Viele nennen ihn deshalb einfach nur „Onkel“. Von seinem Volk wurde er 2006 in den Rang des Angakkoq-Schamanen berufen und damit zu einem spirituellen Führer. Großer Schamane – „Angakkorsuaq“ – ist er seit 2009. Doch Jahrzehnte früher schon, als seine Haare noch tiefschwarz waren, hatten ihn die Ältesten seiner Volksgruppe angesichts der spürbaren klimatischen Veränderungen in seiner Heimat zum „Läufer“ ernannt, zum Botschafter. Er wurde hinaus in die Welt geschickt, um die Interessen der Eskimos zu vertreten und ihre spirituellen Lehren bekannt zu machen. In nunmehr fast 40 Jahren hat er 60 Länder dieser Welt bereist. „Diesen Mangel an Spiritualität kann man überall auf der Welt erfahren“, sagt er. Warum? ....

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Frontalunterricht macht klug

Problemorientierter oder offener Unterricht - die ganze moderne Pädagogik stiftet wenig Nutzen. Am besten ist noch immer moderner Frontalunterricht, fanden Forscher heraus. 

 

Schulen von heute sind Dauerbaustellen. Jedes Jahr wird reformiert. Eltern ärgert das. Denn sie bekommen das Gefühl, ihre Kinder müssen zu häufig Versuchskaninchen für neue Unterrichtsformen spielen. Eines haben die modernen Methoden gemeinsam, sie alle wollen Alternativen zum klassischen Frontalunterricht sein.

In der Empirie finden die Reformpädagogen allerdings wenig Legitimation: Kinder lernen immer noch am besten, wenn man sie in guter alter Manier frontal unterrichtet. ...

 

Fortsetzung hier: 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bildungswesen-frontalunterricht-macht-klug-11994686.html

 

"Westdeutsche hätten das nicht durchgehalten"

Als Chefin der Treuhandanstalt privatisierte Birgit Breuel die DDR-Wirtschaft. Dafür wird sie bis heute angefeindet.

 

Frau Breuel,  ostdeutsche Politiker wollen die Geschichte der Treuhand noch einmal aufarbeiten. Haben Sie dafür Verständnis? 

 

Ich kann dieses Anliegen sehr gut verstehen, glaube aber, wir  müssten uns die gesamte Transformation und nicht nur die Geschichte der Treuhandanstalt noch einmal vornehmen. Die Treuhand war schließlich nur ein Baustein dieses harten Systemwechsels von der Plan- zur Marktwirtschaft, wenn auch ein sehr gewichtiger. Wir brauchen in Deutschland eine breite gesellschaftliche Debatte über die Mühen der Einheit. Und wir brauchen ein geeignetes Verfahren dafür.  

 

Die Treuhand war der Maschinenraum der Wiedervereinigung, der Ort, an dem - wie erfolgreich auch immer  - an ihrer Umsetzung gearbeitet wurde… 

 

…und sie war die Institution, an der sich die Umbrüche festmachen, die die Ostdeutschen auf dem Weg in Freiheit und Marktwirtschaft bewältigen  mussten. Ich glaube, die Ostdeutschen haben sich damals die Freiheit einfacher vorgestellt, nicht so kompliziert, nicht so hart im Wettbewerb. Deswegen wird die DDR heute im Rückblick von vielen als gerechter angesehen. 

Im Osten wird die Treuhand als „negativer Gründungsmythos“ der Berliner Republik wahrgenommen. So haben es Wissenschaftler formuliert. Stimmt das? 

 

Wir haben den Menschen wirklich sehr viel zugemutet. Ohne Zweifel. Wir hatten auch nicht die Zeit, uns mit ihren Lebensbiographien ausreichend zu beschäftigen. Das war teilweise sehr hart. Da haben sie sicherlich enorm gelitten und uns auch gehasst. Mich gehasst. Natürlich. Ich war die Hassfigur im ganzen Land. 

Fortsetzung: https://www.faz.net/aktuell/das-beste-von-fplus/treuhand-chefin-birgit-breuel-im-interview-16294586.html

Digitales Lernen

 

Revolution im Klassenzimmer

 

Im Silicon Valley entwickeln kluge Köpfe gerade die Schule von morgen: Das digitale Lernen wird nicht nur den Unterricht, sondern auch das Verhältnis von Schülern und Lehrern radikal verändern.  Noch ist davon wenig zu spüren, weil die Bildungsbehörden nicht mitziehen. Doch in zehn Jahren wird alles anders. Treiber der Entwicklung werden die Schüler und jungen Lehrer sein. 

 

Fortsetzung auf faz.net:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitales-lernen-der-unterricht-der-zukunft-14006097.html

Reportage

Ohne Google

Kann man ohne Google leben? Inge Kloepfer hat eine Woche ohne die Suchmaschine hinter sich. 

Google ist überall. Der Konzern hat sich sogar meiner Finger und meines Gehirns bemächtigt. Wenn ich etwas wissen will oder möglichst schnell finden muss, dann tippe ich Google ein, ohne überhaupt darüber nachzudenken – als wäre Google die erste Antwort auf jede Frage. Mein Gehirn ist seit Jahren auf Google programmiert. Ich kann mir eine Internetsuche ohne Google, Google Maps, ohne den News-Button oder die Bilder überhaupt nicht vorstellen. Es muss Jahre her sein, dass das anfing. ...

Rund 73000 Mal muss ich in den vergangenen  zehn Jahren  wahrscheinlich auf Google gewesen sein, habe nach Material für meine Artikel und Bücher geforscht, nach Fußballclubs, Schulen, Klamotten, nach Gottesdienstordnungen katholischer Kirchen, nach Reisezielen, Hotels, Restaurants, Flügen, Klatsch und Tratsch. ...

 

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http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/suchmaschinen-fasten-ohne-google-13685199.html

Unter
Erfoglsdruck
Das Erreichte ist nie genug: Ständiger Erfolg ist längst zum Ordnungsprinzip unserer Gesellschaft geworden. Das kann nicht gut gehen.

Die Sehnsucht ist der Anfang. Die Samwer-Brüder wecken sie, diese Sehnsucht nach Erfolg. Allen voran der mittlere, Oliver. Er ist der Inbegriff des Erfolgs, Vorbild für eine ganze Generation junger, gut ausgebildeter Menschen, die das Leben noch vor sich haben. Oliver Samwer ist der Gründer des Online-Händlers Zalando und der Internetschmiede Rocket. Er ist Milliardär, hat mindestens zwei Villen, eine Frau, drei Kinder. Er taugt für das ganz große Versprechen: mein Haus, mein Auto, meine Yacht. Mitarbeitern, Wettbewerbern, Geschäftspartnern gegenüber tritt Samwer allerdings bekennenderweise rabiat auf. ...

 

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http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/arbeit-leistung-erfolg-druck-13546141.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

 

Der Fremde

Deutschland hat sich mit der Aufnahme der Flüchtlinge auf eine Begegnung mit dem Fremden eingelassen. Ausgang ungewiss. Von Inge Kloepfer

 

Der Willkommensrausch ist dem Erschrecken gewichen. Seit den Übergriffen auf der Kölner Domplatte in der Silvesternacht bestimmt die Sorge vor den Fremden die öffentliche Diskussion. Mehr als eine Million Flüchtlinge sind im vergangenen Jahr aus dem Nahen Osten und Nordafrika nach Deutschland gekommen. Darunter viele junge Männer. Das Fremde zeigt derzeit seine negative Seite - mit Macht. 

Auch in der Wirtschaft ist die Euphorie über die Zuwanderung verschwunden. Kaum mehr zu vernehmen sind die bis vor kurzem noch so rosigen Prognosen eines bis 2020 fortdauernden deutschen Aufschwungs, an deren Anschub die vielen Flüchtlinge als künftige Arbeitskräfte und Konsumenten einen Anteil haben würden. Ökonomisch, so der Tenor noch zum Jahreswechsel, böten die Flüchtlinge wenig Anlass zur Sorge. Anstatt Menschen mit deutschen Produkten in deren Heimat zu beglücken, würden diese nun als Asylsuchende in Deutschland mit Gütern und Dienstleistungen versorgt: Was soll problematisch daran sein, wenn anstatt Waren zu den Konsumenten die Konsumenten zu den Waren kommen?, hieß es.

Spätestens seit der Silvesternacht ist klar: So kann man nicht denken. Auch in der Wirtschaft nicht. Die globalisierte Welt, in der die Menschen inzwischen überall zu Hause sind, verführt dazu. Hat man ausgerechnet im exportstarken, reiselustigen Deutschland vergessen, wie fremd das Fremde werden kann? Und wie bedrohlich? 

Narzissmus - Rausch ohne Droge

Narzissmus ist in den Führungsetagen der Wirtschaft weitverbreitet. Nicht selten ist er krankhaft. Dann leidet nicht nur der Narzisst, sondern auch das Umfled. 

 

„Das Geschäft bin ich doch selbst.“ Fast vorwurfsvoll wirft der passionierte Hobby-Pilot diesen Satz in den Raum und verrät damit  viel mehr, als ihm vielleicht lieb ist. Sein Gegenüber ist Arzt, er selbst – im Hauptberuf ein überaus erfolgreicher Unternehmer – Patient. Nun liegt er auf der Couch und leidet.  Die Symptome seiner narzisstische Persönlichkeitsstörung machen ihm  zu schaffen. Seine Angstzustände drohen überhand zu nehmen.  Er führt eine offenbar  krankhafte Beziehung zu seinem Unternehmen, die ihn in Panik geraten lässt, kaum dass er sein „Geschäft“ einmal nicht aufsuchen kann. Dazu kommen Kontaktstörungen. Sein Umgang mit Menschen ist ziemlich fragwürdig. Wenn er sie nicht mehr braucht, lässt er sie fallen.

Der Fall ist nicht ganz neu. In den 70er Jahren hatte der bekannte Psychoanalytiker und Internist  Hermann Argelander seine Begegnung mit diesem so erfolgreichen Unternehmer dokumentiert. „Anstatt Liebe schafft er sich Bewunderung und Erfolg bei anderen Menschen“, kommentiert er im Verlauf der Analyse, in der sich deutlich zeigt: Menschliche Beziehungen sind dem Unternehmer in all ihren Unwägbarkeiten eine Belastung. Richtig frei fühlt er sich nur beim Fliegen – ganz auf sich gestellt hoch oben am Himmel schwebend, weshalb der Autor dem Buch den Titel „Der Flieger“ gab.

Hochaktuell kommt der dünne Surhkamp-Band heute daher, in der Beschreibung des Protagonisten mehr  denn je. Die Mechanismen, mit denen es Narzissten gelingt, Menschen erst in ihren Bann zu ziehen, sich ihrer Fähigkeiten und Energie zu bedienen, um sich ihrer schließlich zu entledigen, sind in dieser Fallstudie auf die Spitze getrieben: Der Flieger schafft es sogar, seinen Analytiker zu manipulieren und ihn auf nahezu bedrückende Weise für die Befriedigung seiner narzisstischen Bedürfnisse  zu benutzen. Wer kennt solche Führungs-Typen nicht?  ....

 

Fortsetzung auf:  https://fazarchiv.faz.net/fazSearch/index/searchForm?q=Inge+Kloepfer+Narzissmus&search_in=&timePeriod=timeFilter&timeFilter=&DT_from=&DT_to=&KO%2CSO=&crxdefs=&NN=&CO%2C1E=&CN=&BC=&submitSearch=Suchen&maxHits=&sorting=&toggleFilter=&dosearch=new#hitlist

 

Und hier noch ein Interview mit dem deutschen Stanford-Professor und Udacity-Gründer Sebastian Thrun: 

 

"Wir wollen die Universitätslandschaft revolutionieren" 

 

Unter dem Namen Udacity hat er eine Online-Universität gegründet, die sich fast jeder leisten kann. Damit will gegen er Harvard und Co antreten. Was, wenn man die großen Institutionen der Ivy-League bald gar nicht mehr braucht? 

 

Nachzulesen unter: 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/sebastian-thrun-im-gespraech-ueber-seine-online-uni-udacity-13363384-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

 

Foto © MARKO PRISKE/LAIF

 

 

Im Deutschlandradio

 

Der Kapitalismus frisst die Klassik

 

Geld hat die klassische Musik in Europa groß gemacht: Erst war es die Kirche, später waren es die öffentliche Hand und private Mäzene, die sie finanzierten. Doch heute ist die Klassik in der Krise. Ausgerechnet der Kapitalismus, der ihr zur Blüte verholfen hat, gefährdet sie jetzt. (Weiterlesen unter: 

http://www.deutschlandradiokultur.de/kulturfinanzierung-der-kapitalismus-frisst-die-klassik.1005.de.html?dram:article_id=301869)

 

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